Im Schatten des Kölner Doms entsteht eine transatlantische Sportbrücke. Der 1. FC Köln und die Detroit Lions aus der NFL haben ihre Kooperation offiziell besiegelt. Die Domstädter sind damit der erste Bundesligist mit einer festen Partnerschaft zu einem NFL-Team. Diese Zusammenarbeit markiert einen Meilenstein in der zunehmenden Verzahnung zwischen Fußball und American Football in Deutschland.
Das Fundament dieser Partnerschaft bilden gemeinsame Marketing- und Merchandising-Aktivitäten. «Wir sehen enormes Potenzial für beide Seiten», erklärt FC-Geschäftsführer Philipp Türoff bei der Vorstellung. «Die NFL wächst in Deutschland rasant.» Die Lions werden im November 2024 ein Spiel in München austragen. Diesen Termin haben beide Clubs fest im Blick. Der FC-Fanshop wird künftig Lions-Produkte anbieten. Im Gegenzug präsentiert Detroit Effzeh-Artikel in seinen Verkaufsstellen.
Besonders interessant: Der sportliche Austausch zwischen den Trainerstäben. Methoden der Athletikentwicklung und Verletzungsprävention stehen im Fokus. Kölns Trainer Gerhard Struber reist im Sommer ins Trainingslager der Lions. «Wir können viel voneinander lernen», betont der Österreicher. «Die Intensität und Explosivität im American Football fasziniert mich.» Die Zusammenarbeit umfasst auch Nachwuchsprogramme und gemeinsame Auftritte bei Events.
Die Fanszene reagiert gemischt auf die Kooperation. Während viele die internationale Ausrichtung begrüßen, fürchten traditionsbewusste Anhänger eine zu starke Kommerzialisierung. Doch die Vorfreude überwiegt. Als ich beim Training Fans befragte, spürte man echte Neugier auf die NFL-Welt. Diese Partnerschaft könnte zum Vorbild für andere Bundesligisten werden. In einer Zeit, wo Sportgrenzen verschwimmen, zeigt der FC einmal mehr Pioniergeist.