Der 1. FC Köln plant eine Erweiterung seines Trainingsgeländes am Stadtrand, was bei Naturschützern für Unmut sorgt. Etwa 2,5 Hektar Grünfläche sollen für neue Trainingsplätze weichen. Laut Umweltamt beherbergt das Areal über 30 geschützte Pflanzenarten und dient als wichtiger Lebensraum für heimische Vögel.
«Wir verstehen den Bedarf des Vereins, aber dieser Eingriff in die Natur ist unverhältnismäßig», erklärt Maria Weber vom BUND Köln. Der Verein argumentiert dagegen mit der Notwendigkeit moderner Trainingsbedingungen für den Nachwuchs. Geschäftsführer Philipp Türoff betont: «Unsere Jugendarbeit braucht diese Erweiterung dringend, wir haben aber auch Ausgleichsflächen eingeplant.»
Beim Ortstermin letzte Woche war die Stimmung angespannt. Anwohner befürchten neben dem Naturverlust auch mehr Verkehr. Die Stadt prüft derzeit alternative Konzepte mit geringerem Flächenverbrauch. Wer regelmäßig dort spazieren geht, weiß um die besondere Atmosphäre dieser grünen Oase im hektischen Köln.
Der Stadtrat entscheidet voraussichtlich im September über das Projekt. Bis dahin suchen alle Beteiligten nach einem Kompromiss. Die Diskussion zeigt exemplarisch das Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung und Naturschutz, das viele Kölner Projekte prägt. Die Lösung wird wohl mehr erfordern als nur einen einfachen Pfiff vom Schiedsrichter.