Der graue Novemberhimmel über Syke scheint heute noch schwerer zu wiegen. Eine Nachricht erschüttert die niedersächsische Kleinstadt und ihre Bewohner. Ein 13-jähriger Junge wurde leblos in einem Teich gefunden. Die Bilder der Suchaktion gehen mir nicht aus dem Kopf.
Die Polizei hatte seit gestern Abend nach dem vermissten Kind gesucht. Hubschrauber kreisten über den Dächern, Suchhunde durchkämmten Wälder und Felder. Heute Morgen dann die traurige Gewissheit: Taucher entdeckten den leblosen Körper des Jungen in einem Teich. «Wir haben alle Kräfte mobilisiert und bis zuletzt gehofft», erklärt Polizeisprecher Thomas Gissing. Die Ermittlungen zur Todesursache laufen auf Hochtouren.
Als ich heute durch Syke fuhr, sah ich betroffene Gesichter. Eine Stadt hält den Atem an. Vor der örtlichen Schule stehen Kerzen, Blumen häufen sich. «Unser Sohn kannte ihn aus der Parallelklasse», erzählt mir eine Mutter mit Tränen in den Augen. Der Schulleiter hat psychologische Betreuung für die Mitschüler organisiert.
Was genau passiert ist, bleibt vorerst unklar. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. In solchen Momenten rückt eine Gemeinschaft zusammen. Der Tod eines Kindes reißt Wunden, die nicht nur die Familie betreffen. Er erinnert uns alle an die Zerbrechlichkeit des Lebens und daran, wie wichtig es ist, aufeinander achtzugeben.