Im Berliner Bezirk Kreuzberg soll demnächst der erste 3D-Zebrastreifen der Hauptstadt entstehen. Die optische Täuschung auf dem Asphalt soll Autofahrer zum Abbremsen bewegen und die Verkehrssicherheit erhöhen. Nach Angaben des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg sind im vergangenen Jahr allein in diesem Bezirk über 120 Fußgänger bei Verkehrsunfällen verletzt worden.
Der innovative Zebrastreifen wird durch spezielle Farbgebung und Perspektivtechnik den Eindruck erwecken, als würden die weißen Streifen über der Fahrbahn schweben. Ähnliche Projekte in Städten wie Wien und Kopenhagen zeigten bereits positive Ergebnisse. «Wir müssen neue Wege gehen, um die Sicherheit schwächerer Verkehrsteilnehmer zu verbessern«, erklärt Bezirksstadträtin Clara Herrmann. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf etwa 12.000 Euro – deutlich günstiger als bauliche Maßnahmen wie Bodenschwellen. Als Anwohnerin des Kiezes beobachte ich täglich, wie Autos an den Übergängen oft zu schnell unterwegs sind. Der geplante Standort an der Kreuzung Kottbusser Damm/Mariannenstraße ist bei Anwohnern als Gefahrenstelle bekannt.
Die Umsetzung des Projekts ist für den Frühsommer geplant, zunächst als sechsmonatige Testphase. Bei Erfolg könnten weitere 3D-Zebrastreifen in anderen Berliner Bezirken folgen. Der Kreuzberger Vorstoß könnte damit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende in der gesamten Stadt leisten – ganz ohne teure bauliche Veränderungen.