Millerntor im Ausnahmezustand: BVB-Achterbahnfahrt zum Saisonstart
Die Kulisse am Millerntor war elektrisierend, als Aufsteiger FC St. Pauli dem BVB einen dramatischen Bundesligaauftakt bescherte. Das 2:2 (1:1) fühlt sich für die Kiezkicker wie ein Sieg an. In der 89. Minute rettete Joker Marcel Hartel den verdienten Punkt. Die Statistik spricht Bände: Mit 17:11 Torschüssen dominierte der Underdog phasenweise.
Dortmunds Trainer Nuri Sahin wirkte nach Spielende angefasst: «Wir hatten keine Kontrolle, haben zu viele einfache Bälle verloren. So werden wir unsere Ziele nicht erreichen.» Besonders die Defensive offenbarte bedenkliche Lücken. Neuzugang Waldemar Anton fand keinen Zugriff, während Keeper Gregor Kobel mit mehreren Glanzparaden schlimmeres verhinderte.
St. Paulis Coach Fabian Hürzeler dagegen strahlte: «Meine Jungs haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.» Das hohe Pressing der Hamburger stellte Dortmund vor massive Probleme. Beeindruckend war vor allem die physische Präsenz des Aufsteigers. Die 29.546 Zuschauer peitschten ihr Team unermüdlich nach vorne.
Die Schwarz-Gelben zeigten nur phasenweise ihre spielerische Klasse. Julian Brandt glänzte mit einem Traumpass auf Torschütze Karim Adeyemi. Doch die mangelnde Konstanz bleibt Sahins größtes Problem. Für St. Pauli ist dieser Punktgewinn ein Ausrufezeichen zum Start. Dortmund hingegen muss sich schnell steigern – die Konkurrenz um die Champions-League-Plätze schläft nicht. Die Bundesliga ist zurück – mit all ihrer Dramatik und Unberechenbarkeit.