Am legendären Millerntor erlebten 29.546 Fans ein wahres Fußballfest. St. Pauli zeigte bei seiner Bundesliga-Rückkehr enormen Kampfgeist und holte nach 1:3-Rückstand noch ein 3:3 gegen Borussia Dortmund. Die Hamburger bewiesen eindrucksvoll, dass sie in der Bundesliga mithalten können – auch gegen einen Champions-League-Finalisten.
Der Auftakt war furios. Nach nur vier Minuten nutzte Donyell Malen eine Unachtsamkeit in der Pauli-Abwehr zum 0:1. Die Kiezkicker zeigten sich unbeeindruckt und antworteten prompt: Eric Smith verwandelte einen direkten Freistoß zum umjubelten Ausgleich (10.). Die Stimmung am Millerntor kochte. Doch der BVB schlug zurück. Pascal Groß per Elfmeter (30.) und erneut Malen (36.) stellten auf 1:3.
Was dann folgte, war Bundesliga-Drama pur. St. Paulis Trainer Alexander Blessin bewies ein goldenes Händchen. Joker Carlo Boukhalfa verkürzte mit seinem ersten Bundesliga-Tor (72.). Die Südtribüne bebte förmlich. «Wir haben nie aufgegeben und an uns geglaubt«, erklärte Kapitän Jackson Irvine später. In der Nachspielzeit krönte Elias Saad die Aufholjagd mit dem umjubelten 3:3 (90.+3).
Die Emotionen auf den Rängen waren greifbar. Braun-weiße Fanschals wirbelten durch die Luft, während die mitgereisten BVB-Anhänger verstummten. «So ist Fußball manchmal – brutal und wunderschön zugleich«, resümierte BVB-Coach Nuri Sahin. Für St. Pauli ist dieser Punktgewinn mehr als ein Achtungserfolg. Er ist ein Statement: Der Kiezklub ist zurück in der Bundesliga – und bereit, für jede Überraschung gut zu sein.