Ein Theatertag im Leben von Philipp Lux
Der Morgen beginnt für Philipp Lux lange vor dem ersten Vorhang im Staatsschauspiel Dresden. Bereits um 8 Uhr sitzt der 41-jährige Schauspieler und Regisseur am Schreibtisch seines kleinen Büros. Die Tasse Kaffee dampft, während er Regieanweisungen durchgeht. «Theater ist wie ein Uhrwerk, jedes Rädchen muss perfekt ineinandergreifen», erklärt Lux, der seit 2009 fest zum Ensemble gehört. Die Besucherzahlen steigen wieder – etwa 800 Zuschauer füllen an guten Abenden das Haus.
Seine Doppelrolle als Schauspieler und Regisseur macht den Alltag besonders intensiv. Vormittags Textproben für «Woyzeck«, nachmittags Regie bei einem Nachwuchsprojekt. «Die verschiedenen Perspektiven bereichern mich», sagt Lux während einer kurzen Mittagspause im Theatercafé. Die Kolleginnen grüßen im Vorbeigehen, ein ständiges Kommen und Gehen.
Dresden hat für ihn eine besondere Theatermagie. «Hier trifft Tradition auf Experiment», meint er und schaut kurz auf die alte Taschenuhr, ein Geschenk seines Mentors. Die Dresdner Zuschauer seien anspruchsvoll, aber herzlich in ihrer Reaktion. Man spürt die Verbundenheit, wenn er von «seinem» Publikum spricht.
Am Abend dann die Verwandlung in eine seiner Rollen. Der Stress des Tages verfliegt in dem Moment, wenn die Bühnenlichter angehen. Morgen steht eine neue Inszenierung an, aber heute Abend gehört er ganz dem Stück. Theater ist für Lux kein Beruf, sondern Lebensrhythmus.