Im ehrwürdigen Duisburger Stadion brandete am Samstagnachmittag plötzlich Ekstase auf. Der MSV Duisburg erkämpfte sich in der Nachspielzeit einen umjubelten 3:2-Sieg gegen Spitzenreiter SSV Ulm. Nach fünf sieglosen Spielen durchbrach der Traditionsklub endlich den Negativtrend. Die Zahlen sprechen Bände: Erst zum zweiten Mal in dieser Drittliga-Saison konnten die Zebras mehr als zwei Tore erzielen.
Was für ein dramatisches Spiel am Spieltag 15! Die Duisburger zeigten gegen den Tabellenführer beeindruckende Moral. Zweimal glichen sie einen Rückstand aus. In der 93. Minute erlöste dann Alexander Esswein mit seinem Treffer zum 3:2 die leidgeprüften Fans. «Dieser Sieg bedeutet uns alles», erklärte Trainer Dietmar Hirsch mit feuchten Augen. «Die Mannschaft hat nie aufgegeben und wurde endlich belohnt.» Die taktische Umstellung auf Dreierkette zahlte sich aus. Der MSV attackierte früher und agierte mutiger im Spielaufbau.
Besonders auffällig war die neu gewonnene mentale Stärke. Ulms Führungstreffer durch Leo Scienza brachte die Zebras nicht aus dem Konzept. Jonas Michelbrink und Ahmet Engin trafen zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die Südtribüne verwandelte sich in ein Tollhaus. «Ich habe lange keine solche Stimmung mehr erlebt», berichtete Kapitän Sebastian Mai. «Die Fans haben uns über die Ziellinie getragen.»
Der Erfolg katapultiert den MSV zwar nicht aus dem Tabellenkeller, gibt aber neue Hoffnung im Abstiegskampf. Die kommenden Wochen bleiben entscheidend. Mit dieser Leidenschaft und neuem Selbstvertrauen könnte die Wende geschafft sein. Wenn die Zebras diese Energie konservieren, dürfen die Fans wieder träumen. Fußball in Duisburg lebt von solchen magischen Momenten.