Die Heimat von über 200 Geflüchteten steht vor dem Aus. Das Hotel International in Hamburg-Schnelsen wird zu Luxuswohnungen umgebaut. Ab März 2025 müssen alle Bewohner das Haus verlassen, das seit 2015 als Unterkunft dient. Die Sozialbehörde bestätigte, dass der Eigentümer den Vertrag nicht verlängern wird.
«Diese Entscheidung trifft uns hart», sagt Ali Masood, ein syrischer Familienvater, der seit vier Jahren im Hotel lebt. «Unsere Kinder gehen hier zur Schule, wir haben Arbeit gefunden.» Besonders betroffen sind Familien mit schulpflichtigen Kindern und Menschen mit festen Arbeitsstellen im Stadtteil. Der Bezirk Eimsbüttel, in dem viele Bewohner Fuß gefasst haben, bietet kaum bezahlbaren Wohnraum.
Laut Fördern & Wohnen, dem städtischen Betreiber, werden Ersatzunterkünfte in anderen Stadtteilen angeboten. Die Realität vor Ort zeigt jedoch: Viele Bewohner fürchten lange Anfahrtswege zu Arbeit und Schule. Als ich gestern mit Betroffenen sprach, war die Verunsicherung greifbar. Die Umwandlung in hochpreisige Apartments mit Preisen ab 15 Euro pro Quadratmeter verschärft die ohnehin angespannte Wohnsituation in Hamburg.
Die Suche nach Wohnraum wird zur Mammutaufgabe für die Behörden. Für die Bewohner bedeutet es einen weiteren Neuanfang – viele hatten gehofft, endlich angekommen zu sein. Dass ausgerechnet Luxuswohnungen entstehen, während bezahlbarer Wohnraum fehlt, spiegelt Hamburgs wachsende soziale Kluft wider.