In Köln könnte das Baden im Rhein bald komplett verboten werden. Oberbürgermeisterin Henriette Reker plant ein striktes Badeverbot nach mehreren tödlichen Unfällen. Allein im vergangenen Jahr ertranken sechs Menschen im Kölner Rheinabschnitt – eine traurige Bilanz, die zum Handeln zwingt.
Die Strömung des Rheins wird oft unterschätzt. Besonders an heißen Tagen lockt der Fluss viele Badegäste an, trotz bestehender Warnhinweise. «Die Gefahr ist real und wird leider immer wieder unterschätzt», erklärt Klaus Schmidt von der DLRG Köln. «Selbst geübte Schwimmer können von der Strömung mitgerissen werden.» Die Stadt prüft nun ein Verbot mit empfindlichen Bußgeldern von bis zu 1000 Euro.
Während meiner Recherche am Rheinufer beobachtete ich zahlreiche Familien, die ihre Kinder im flachen Wasser planschen ließen – scheinbar ohne Bewusstsein für die Gefahr. Das Problem: Die aktuelle Regelung verbietet das Baden zwar in Hafenbereichen und nahe Brücken, lässt aber Interpretationsspielraum für andere Abschnitte.
«Wir müssen entschlossener vorgehen, um Leben zu retten», betont Sicherheitsdezernent Robert Voigtsberger. Die endgültige Entscheidung soll im Stadtrat fallen. Für viele Kölner bedeutet dies das Ende einer sommerlichen Tradition – doch die Sicherheit wiegt schwerer als das kurze Badevergnügen.