Friedensaktivisten blockieren Rheinmetall in Köln und Meerbusch
Rund 100 Demonstranten haben am Dienstagmorgen den Haupteingang des Rüstungskonzerns Rheinmetall in Köln-Kalk blockiert. Die Aktion des Bündnisses «Rheinmetall Entwaffnen» richtet sich gegen Waffenlieferungen und eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht. Laut Polizei verlief der Protest bislang friedlich, während der Betrieb über Nebeneingänge fortgesetzt wurde.
«Wir protestieren gegen die zunehmende Militarisierung unserer Gesellschaft», erklärte Sprecherin Maria Weber. Die Aktivisten kritisieren besonders die steigenden Rüstungsausgaben in Zeiten angespannter Haushalte. Gleichzeitig fand in Meerbusch bei Düsseldorf ein Demonstrationszug mit etwa 50 Teilnehmern zu einer weiteren Rheinmetall-Niederlassung statt. Vor Ort war die Stimmung entschlossen, aber ruhig.
Die Kölner Polizei steht im engen Austausch mit dem Unternehmen. «Wir respektieren das Demonstrationsrecht, achten aber auf die Verhältnismäßigkeit», so Polizeisprecher Thomas Müller. Die Blockade soll laut Veranstaltern bis zum Nachmittag fortgesetzt werden.
Während Rheinmetall von steigenden Auftragszahlen profitiert, wächst der Widerstand in der Bevölkerung. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt: 58 Prozent der Deutschen lehnen die Wiedereinführung der Wehrpflicht ab. Die Debatte um Militärausgaben und Friedenspolitik wird die Kölner Stadtgesellschaft wohl noch länger beschäftigen.