Bei einer Demonstration gegen Krieg und für Frieden in Köln kam es gestern zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten. Etwa 800 Menschen versammelten sich am Heumarkt, um gegen militärische Konflikte weltweit zu protestieren. Nach Angaben der Polizei Köln wurden 23 Personen vorläufig festgenommen, während Sanitäter vor Ort mindestens 15 Verletzte behandelten.
Die Situation eskalierte, als einige Demonstranten laut Polizeibericht Pyrotechnik zündeten und verbotene Parolen skandierten. Einsatzkräfte reagierten mit Pfefferspray und Schlagstöcken. «Die Maßnahmen waren notwendig, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Demonstranten berichten hingegen von unverhältnismäßiger Polizeigewalt. Die Veranstalterin Maria Schmidt kritisierte: «Unser friedlicher Protest wurde brutal aufgelöst, ohne vorherige Warnung.»
Als langjährige Beobachterin solcher Veranstaltungen in Köln fiel mir auf, dass die Stimmung von Anfang an angespannt wirkte. Mehrere Hundertschaften waren präsent, während sich im Demonstrationszug verschiedene politische Gruppen formierten. Ein Teilnehmer erlitt eine Platzwunde am Kopf, als die Polizei zur Einkesselung überging.
Der Vorfall wirft Fragen zur Versammlungsfreiheit in der Stadt auf. Der Kölner Stadtrat hat eine Untersuchung der Ereignisse angekündigt. Weitere Demonstrationen sind für nächste Woche geplant, wobei sowohl Veranstalter als auch Polizei verstärkte Dialogbereitschaft signalisieren. Was bleibt, ist ein gespaltenes Bild der Ereignisse – und die Erkenntnis, dass der Weg zum Frieden manchmal selbst nicht friedlich verläuft.