In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte eine Israel-Flagge vor dem Rathaus Neukölln angezündet. Der Staatsschutz hat umgehend die Ermittlungen aufgenommen. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte antisemitische Vorfall in diesem Bezirk innerhalb von zwei Wochen.
Die Flagge wurde im Rahmen einer Solidaritätsbekundung mit Israel nach dem Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober gehisst. Bezirksbürgermeister Martin Hikel zeigte sich bestürzt: «Dieser Angriff ist nicht nur eine Straftat, sondern ein direkter Angriff auf unsere demokratischen Werte.» Die Polizei wertet derzeit Videoaufnahmen aus und sucht nach Zeugen.
In den umliegenden Straßen bemerke ich eine spürbare Anspannung. Viele Anwohner berichten von zunehmenden Konflikten seit Beginn des Nahostkonflikts. Die Jüdische Gemeinde Berlin fordert verstärkte Schutzmaßnahmen für jüdische Einrichtungen. Experten der Amadeu Antonio Stiftung warnen vor einer Zunahme antisemitischer Vorfälle in ganz Deutschland.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die angespannte Lage in Neukölln. Während die Ermittlungen laufen, plant der Bezirk für kommende Woche einen Bürgerdialog zum friedlichen Zusammenleben. Die Herausforderung bleibt, wie die Stadt den Schutz demokratischer Symbole gewährleisten kann, ohne bestehende Gräben zu vertiefen.