Die Bewohner der Yorckstraße in Schöneberg wurden in der Nacht zum Montag aus dem Schlaf gerissen. Ein unbekannter Täter schoss gegen 1:45 Uhr auf ein fahrendes Auto. Laut Polizeiangaben wurden mehrere Projektile auf den Wagen abgefeuert, in dem zwei Männer saßen. Die Kriminalität mit Schusswaffen ist in diesem Bezirk im vergangenen Jahr um fast 12 Prozent gestiegen.
Die beiden Insassen, 21 und 25 Jahre alt, blieben wie durch ein Wunder unverletzt. «Dieser Vorfall zeigt eine besorgniserregende Entwicklung in unserem Kiez», erklärt Anwohnerin Maria Krause, die seit 30 Jahren in der Gegend lebt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und sperrte die Straße für mehrere Stunden. Ermittler sicherten Spuren und befragten Zeugen. Als ich am Morgen vorbeikam, waren noch Reste des Absperrbandes zu sehen. Viele Nachbarn standen verunsichert zusammen und tauschten Informationen aus.
Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann zeigte sich bestürzt: «Wir werden die Sicherheitsmaßnahmen verstärken und eng mit der Polizei zusammenarbeiten.» Ein Zusammenhang mit Bandenkriminalität wird derzeit geprüft. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Während die Yorckstraße tagsüber wieder zum Alltag zurückkehrt, bleibt ein mulmiges Gefühl bei den Anwohnern.