Im Rhein-Energie-Stadion herrschte am Samstagnachmittag eine Atmosphäre, die lange vermisst wurde. Der 1. FC Köln feierte einen beeindruckenden 4:1-Heimsieg gegen den SC Freiburg. Die 50.000 Zuschauer erlebten einen Torrausch, der die Domstadt wieder zum Beben brachte. Nach dem bitteren Abstieg zeigt der FC Charakter – und steht nach zwei Spieltagen mit sechs Punkten da.
Die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber präsentierte sich von Beginn an griffig und entschlossen. Besonders Linton Maina wirbelte die Freiburger Abwehr durcheinander. Seine Schnelligkeit und Präzision führten zum frühen Führungstreffer. «Wir haben heute genau den Fußball gezeigt, den wir spielen wollen – mutig, direkt und mit Herz», erklärte Kapitän Timo Hübers nach dem Spiel. Die taktische Umstellung auf eine Dreierkette erwies sich als Glücksgriff. Sie gab dem Team die nötige Stabilität und öffnete Räume für schnelle Gegenangriffe.
Bemerkenswert war die Effizienz vor dem Tor. Nach nur einem Treffer zum Saisonauftakt gegen Kaiserslautern platzte der Knoten. Dejan Ljubicic glänzte mit einem Doppelpack. Die Südtribüne bebte bei jedem Treffer. Die Stimmung erinnerte an beste Bundesliga-Zeiten. Ich stand direkt hinter der Trainerbank und konnte die Emotionsausbrüche hautnah miterleben. Selbst beim Gegentreffer durch Vincenzo Grifo blieb die Unterstützung ungebrochen.
Der Erfolg gibt dem Team Auftrieb für die kommenden Aufgaben. Der Saisonstart ist geglückt, doch die Saison bleibt lang. «Wir müssen bescheiden bleiben und weiter hart arbeiten», mahnte Struber auf der Pressekonferenz. Die Effzeh-Fans träumen dennoch bereits vom direkten Wiederaufstieg. Dieser Fußballnachmittag hat gezeigt: In Köln lebt die Leidenschaft – und mit ihr die Hoffnung auf große Momente in dieser Saison.