Die neue Abfahrt der A100 am Treptower Park sorgt seit Wochen für heftige Diskussionen. Seit der Eröffnung am 22. April stehen Autofahrer regelmäßig im Stau. Daten zeigen, dass sich die durchschnittliche Fahrzeit in der Hauptverkehrszeit um bis zu 18 Minuten verlängert hat.
Die Verkehrssituation hat sich besonders an der Elsenstraße zugespitzt. «Wir haben mit Verzögerungen gerechnet, aber das Ausmaß hat selbst unsere Prognosen übertroffen», erklärt Verkehrssenatorin Ute Bänsch. Messungen der Verkehrsleitstelle bestätigen: Die Staulänge erreicht in Spitzenzeiten bis zu 1,8 Kilometer. Besonders zwischen 7 und 9 Uhr morgens stauen sich die Fahrzeuge. Was mich bei meinen Beobachtungen vor Ort überrascht: Viele Pendler weichen inzwischen auf Schleichwege durch Wohngebiete aus, was dort für zusätzlichen Unmut sorgt.
Die Bezirksstadträtin Constanze Döll fordert Nachbesserungen: «Die aktuelle Ampelschaltung ist nicht für diese Verkehrsmenge konzipiert. Wir arbeiten an einer optimierten Lösung.» Ein Teil der Probleme könnte sich in den kommenden Wochen von selbst lösen, wenn sich die Fahrer an die neue Situation gewöhnt haben.
Die Verkehrsprobleme offenbaren ein grundsätzliches Berliner Dilemma: Mehr Straßen bedeuten nicht automatisch weniger Stau. Für die Anwohner bleibt vorerst nur die Hoffnung auf zügige Anpassungen und vielleicht ein bisschen mehr Geduld im Berufsverkehr.