In Stuttgart herrscht Aufregung nach dem überraschenden DAX-Ausschluss der Porsche AG. Der Sportwagenhersteller verliert seinen Platz im deutschen Leitindex nach nur 14 Monaten. Laut Deutscher Börse sank der für die DAX-Zugehörigkeit entscheidende Streubesitz-Börsenwert auf unter 7,4 Milliarden Euro – ein Rückgang von 15 Prozent seit Jahresbeginn.
Die Nachricht trifft die Wirtschaftsregion Stuttgart, wo Porsche als Prestigearbeitgeber gilt. «Für Kleinanleger ändert sich praktisch nichts«, erklärt Finanzexperte Thomas Weiß von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Die Aktie bleibt handelbar, verliert jedoch an Sichtbarkeit. Institutionelle Anleger wie Indexfonds müssen ihre Porsche-Anteile dagegen verkaufen.
An den Stuttgarter Stammtischen wird die Nachricht gelassen aufgenommen. Vor der Porsche-Zentrale am Pragsattel bemerkte ich bei Gesprächen mit Mitarbeitern wenig Beunruhigung. Die VW-Tochter bleibt schließlich profitabel und im MDAX vertreten.
Der Mutterkonzern Volkswagen hält weiterhin 75 Prozent der Stammaktien. Analysten erwarten keine langfristigen Folgen für den Sportwagenbauer. Ab dem 23. Dezember ersetzt Lufthansa den Stuttgarter Autobauer im deutschen Börsen-Olymp. Eine symbolische Wachablösung in Zeiten der Mobilitätswende.