Die kleinen grünen Züge tauchen immer öfter auf unseren Gleisen auf. Seit gestern verbindet Flixtrain auch Stuttgart mit Karlsruhe und Heidelberg. Diese neue Regionalstrecke markiert einen bedeutenden Schritt für das Unternehmen, das bisher hauptsächlich im Fernverkehr aktiv war. Als ich gestern am Stuttgarter Hauptbahnhof stand, beobachtete ich die Mischung aus Neugier und Skepsis in den Gesichtern der Reisenden.
Die Expansion von Flixtrain in Baden-Württemberg ist Teil einer größeren Strategie. Das Unternehmen will bis 2030 sein Streckennetz verdreifachen. Täglich rollen nun zwei Züge zwischen den badischen und schwäbischen Metropolen. «Wir wollen eine echte Alternative zur Deutschen Bahn bieten und sehen großes Potenzial im Regionalverkehr», erklärt André Schwämmlein, Geschäftsführer von Flix. Die Tickets beginnen bei 4,99 Euro – deutlich günstiger als vergleichbare DB-Angebote. Besonders interessant: Die Züge halten auch in kleineren Orten wie Vaihingen und Mühlacker.
Letztes Wochenende nutzte ich selbst die Strecke München-Stuttgart mit Flixtrain. Die Ausstattung war einfach, aber funktional. Die Pünktlichkeit überzeugte. Das grüne Konzept scheint bei vielen anzukommen. Besonders Studierende und preisbewusste Reisende freuen sich über die Alternative.
Was bedeutet diese Entwicklung für unsere Mobilität? Der Wettbewerb auf der Schiene könnte frischen Wind bringen. Die Bahn bekommt Konkurrenz, Reisende mehr Auswahl. Während die Politik vom «Deutschlandtakt» träumt, schafft der freie Markt bereits Fakten. Vielleicht wird das kleine grüne Unternehmen den Bahnverkehr in Baden-Württemberg nachhaltiger verändern, als wir heute ahnen können.