Ein sonniger Tag in Lissabon verwandelte sich für mich gestern in einen Schockmoment. Während ich über die malerischen Gassen der Altstadt schlenderte, heulten plötzlich Sirenen durch die engen Straßen. Das Seilbahnunglück im östlichen Stadtteil Olivais hat die Stadt erschüttert. Eine deutsche Familie zählt zu den Opfern, wie portugiesische Behörden bestätigten.
Der Vorfall ereignete sich am helllichten Tag in der beliebten Seilbahn, die Besucher über das Gelände der Expo 98 trägt. Ein technischer Defekt ließ die Gondel abstürzen. «Wir haben einen lauten Knall gehört, dann herrschte gespenstische Stille«, berichtet Augenzeugin Maria Ferreira, die in einem nahegelegenen Café arbeitete. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, darunter ein deutsches Ehepaar mit ihrem Kind. Die Seilbahn war erst kürzlich einer Routineinspektion unterzogen worden. Der Schock sitzt tief bei Anwohnern und Touristen gleichermaßen.
Ich erinnere mich, wie ich selbst vor wenigen Wochen diese Seilbahn nutzte, beeindruckt vom Panoramablick auf den Tejo-Fluss. Der Gedanke lässt mich erschaudern. Portugals Ministerpräsident sprach bereits sein Beileid aus und versprach eine gründliche Untersuchung des Unglücks.
Das Tragische an diesem Unglück ist die Zufälligkeit. Touristen, die einfach nur die Schönheit Lissabons genießen wollten. Die Stadt trauert, während Experten nach Antworten suchen. In den kommenden Tagen werden wohl weitere Details ans Licht kommen, aber schon jetzt ist klar: Diese Tragödie wird lange im kollektiven Gedächtnis der Stadt bleiben.