Die Kölner Arena wird am 10. September nicht ausverkauft sein – daran glaubt kaum jemand. Für das Länderspiel gegen Nordirland verlangt der DFB Eintrittspreise, die viele Fans empören. Die günstigsten Tickets kosten 25 Euro, die teuersten schlagen mit 100 Euro zu Buche.
«Diese Preispolitik ist nicht nachvollziehbar», erklärt Thomas Fischer vom Fanclub «Kölsche Jungs«. «Nach der EM-Euphorie hätte man die Chance nutzen können, die Stadien wieder voll zu bekommen.» Stattdessen schrecken die hohen Preise potenzielle Zuschauer ab. Die Nachfrage bleibt deutlich unter den Erwartungen – besonders bitter für die Kölner, die sonst für ihre fantastische Stadionatmosphäre bekannt sind.
Der DFB verteidigt seine Preisgestaltung mit steigenden Kosten. Die Fans sehen darin jedoch eine Entfremdung von der Basis. Bei meinem Rundgang durchs Veedel spüre ich deutlich: Die Menschen fühlen sich vom Verband nicht ernst genommen. Ein Familienvater rechnet vor: «Für mich und meine beiden Kinder wären das mindestens 75 Euro – plus Anfahrt und Verpflegung. Das ist einfach zu viel.»
Die Signale aus der Domstadt sind eindeutig: Ohne fanfreundlichere Preise werden künftige Länderspiele in Köln schwieriger zu vermarkten sein. Der Verband sollte die Kritik ernst nehmen – sonst droht eine dauerhafte Entfremdung von seiner treuesten Anhängerschaft.