Der Wind dreht sich in Sachsen-Anhalt. Die politische Landschaft verändert sich gerade vor unseren Augen. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die AfD liegt mit 28 Prozent erstmals vor der CDU, die auf 25 Prozent kommt. Das spürt man auch auf den Straßen und Marktplätzen, wo die Stimmung angespannter wirkt als noch vor einem Jahr.
Die Gründe für diesen Wandel sind vielschichtig. Viele Bürger fühlen sich von der Bundespolitik im Stich gelassen. «Die Menschen haben das Gefühl, dass ihre Sorgen in Berlin kein Gehör finden», erklärt Politikwissenschaftlerin Dr. Claudia Weber. Besonders Themen wie Migration und wirtschaftliche Unsicherheit treiben die Wähler um. Letzte Woche sprach ich mit Herrn Müller, einem Handwerker aus Magdeburg. «Früher habe ich immer CDU gewählt, aber jetzt will ich ein Zeichen setzen», sagte er mir zwischen Tür und Angel. Die Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition in Berlin strahlt bis in die Länder aus. Auch die Inflationssorgen spielen eine Rolle. Laut Statistischem Landesamt sind die Lebenshaltungskosten in Sachsen-Anhalt seit 2021 um fast 15 Prozent gestiegen.
Für die etablierten Parteien klingeln die Alarmglocken. Besonders die CDU steht unter Druck. Wie reagiert man auf diese Entwicklung? In den Parteizentralen werden Strategien entwickelt, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Doch der Weg zurück zu alten Mehrheiten scheint steinig. Als Beobachterin der politischen Landschaft sehe ich: Wir erleben gerade eine Zeit der Neuordnung. Was das für die Demokratie bedeutet, werden die kommenden Monate zeigen.