Die Münchner Polizei hat eine Bande von Trickdieben gefasst, die seit Monaten ältere Menschen im Stadtgebiet und umliegenden Landkreisen betrogen hat. Bei einem koordinierten Einsatz wurden gestern drei Verdächtige festgenommen. Laut Polizeistatistik wurden allein im vergangenen Quartal über 40 ähnliche Fälle gemeldet, bei denen vorwiegend Senioren um ihre Ersparnisse gebracht wurden.
Die Täter gingen stets nach ähnlichem Muster vor: Sie gaben sich als Handwerker, Mitarbeiter der Stadtwerke oder sogar als Polizeibeamte aus. In Starnberg gelang es ihnen, eine 82-jährige Rentnerin um Schmuck im Wert von 5.000 Euro zu betrügen. «Diese Kriminellen nutzen gezielt die Hilfsbereitschaft und manchmal auch die Unsicherheit älterer Menschen aus», erklärt Hauptkommissarin Martina Weber. Die Masche mit falschen Wasserwerkern bleibt besonders beliebt. Oft arbeiten die Täter im Team – einer lenkt ab, der andere durchsucht die Wohnung.
Bei einem Besuch im Seniorentreff an der Rosenheimer Straße fällt mir auf, wie lebhaft das Thema diskutiert wird. Fast jeder kennt jemanden, der betroffen war oder hatte selbst schon verdächtige Anrufer.
Die Polizei rät zur Vorsicht und bietet kostenlose Beratungen an. «Niemand sollte sich schämen, wenn er Opfer wurde», betont Weber. Für die kommenden Wochen sind weitere Aufklärungsveranstaltungen in Seniorenzentren geplant. Die Festnahmen zeigen: München wird den Trickbetrügern das Handwerk legen.