Die Stadt Köln hat ein neues Badeverbot für den Rhein beschlossen. Ab sofort dürfen Kölner nur noch bis zu den Knöcheln ins Wasser gehen. Laut Umweltamt kamen in den letzten zehn Jahren über 160 Menschen bei Badeunfällen im Rhein ums Leben – eine erschreckende Bilanz für unseren Fluss.
Die starken Strömungen und Strudel unterschätzen viele Badegäste. «Der Rhein ist kein Schwimmbad, sondern eine vielbefahrene Wasserstraße mit tückischen Untiefen», warnt Stephan Neuhoff von der DLRG Köln. Die Strömungsgeschwindigkeit kann bis zu zwölf Kilometer pro Stunde erreichen. Was harmlos aussieht, wird schnell zur tödlichen Gefahr.
Bei meinem Besuch am Rheinufer gestern beobachtete ich dutzende Sonnenhungrige, die trotz Verbotsschildern bis zur Hüfte im Wasser standen. Besonders bei der aktuellen Hitze suchen viele Kölner Abkühlung. Die Stadt verstärkt nun die Kontrollen und das Ordnungsamt wird häufiger patrouillieren. Wer tiefer als knöcheltief ins Wasser geht, riskiert ein Bußgeld von bis zu 250 Euro.
Das Badeverbot gilt für den gesamten Kölner Rheinabschnitt. Als Alternative empfiehlt die Stadt die öffentlichen Freibäder oder den Fühlinger See. «Die Sicherheit unserer Bürger hat oberste Priorität», betont Umweltdezernent William Wolfgramm. Unser Rhein bleibt, was er schon immer war: schön anzusehen, aber zum Baden zu gefährlich.