Der Himmel über Bayern verdunkelte sich gestern Abend plötzlich. Bedrohliche Wolkenmassen türmten sich auf, begleitet von grellem Blitzlicht und krachendem Donner. Was als sommerlicher Tag begann, endete in einer dramatischen Unwetternacht. Besonders der Süden und Osten Bayerns wurden von heftigen Regenfällen und Sturmböen heimgesucht, die vielerorts für chaotische Zustände sorgten.
In mehreren Gemeinden verwandelten sich Straßen binnen Minuten in reißende Bäche. Die Wassermassen drangen in Keller und Erdgeschosse ein, hinterließen Schlamm und Verwüstung. Besonders dramatisch war die Situation auf einem Jahrmarkt bei Rosenheim. «Wir mussten innerhalb von 20 Minuten über 500 Besucher evakuieren, als der Platz überflutet wurde», berichtet Einsatzleiter Michael Weber. Die Rettungskräfte arbeiteten bis tief in die Nacht.
Ich erlebte das Unwetter selbst auf dem Heimweg. Mein Auto kämpfte durch knöchelhohes Wasser, während Äste auf die Straße krachten. Ein beängstigendes Szenario, das mich an die zunehmende Wucht solcher Wetterereignisse erinnerte.
Die Feuerwehren verzeichneten über 800 Einsätze innerhalb weniger Stunden. Der Deutsche Wetterdienst warnt, dass solche extremen Unwetter durch den Klimawandel häufiger auftreten werden. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Doch in den Gesichtern der Betroffenen sieht man nicht nur Erschöpfung, sondern auch eine neue Entschlossenheit: Gemeinsam werden wir auch diese Naturgewalt überstehen.