Dortmund knackt neue Rekordmarke: 612.000 Menschen leben jetzt in der Ruhrgebietsmetropole. Das Statistische Amt der Stadt verzeichnete Ende März 2024 einen historischen Höchststand, der sogar die Zahlen der Industriehochphase übertrifft.
Die Entwicklung ist bemerkenswert, besonders im historischen Kontext. Von der mittelalterlichen Hansestadt mit etwa 10.000 Einwohnern bis zum heutigen Ballungszentrum hat Dortmund eine bewegte Bevölkerungsgeschichte erlebt. «Wir sehen einen stetigen Zuwachs seit 2015, der die Stadt vor neue Herausforderungen stellt», erklärt Thomas Weber vom Stadtplanungsamt. Die Industrialisierung brachte einst explosives Wachstum – von 1850 bis 1900 stieg die Einwohnerzahl von 10.000 auf über 140.000. Der bisherige Höhepunkt lag 1965 bei 657.000 Bewohnern, bevor der Strukturwandel einen deutlichen Rückgang einleitete.
Beim Spaziergang durch Stadtteile wie Kreuzviertel oder Hörde fällt mir auf: Überall entstehen neue Wohngebiete. Die Dortmunder Wohnungsbaugesellschaft plant weitere 2.000 Wohneinheiten bis 2026. Trotz des Zustroms bleibt der Wohnungsmarkt angespannt.
Die wachsende Bevölkerung verändert das Gesicht der ehemaligen Stahlstadt nachhaltig. Während neue Quartiere auf früheren Industrieflächen entstehen, arbeitet die Stadtverwaltung an Konzepten für verbesserte Infrastruktur. Der aktuelle Aufschwung zeigt: Dortmund hat sich vom Strukturwandel erholt und entwickelt sich zur modernen Großstadt mit neuem Selbstverständnis.