Die Zukunft der Zahnmedizin steht in Berlin auf dem Spiel. Nach Ankündigung der Charité, ab 2025 die Studienplätze für Zahnmedizin um 75 Prozent zu reduzieren, formiert sich Widerstand. Statt bisher 80 sollen künftig nur noch 20 Studienplätze pro Jahr vergeben werden. Diese drastische Kürzung könnte gravierende Folgen für die Versorgung haben.
«Wir befürchten eine Zwei-Klassen-Ausbildung«, erklärt David Vehmeyer, Vertreter der Fachschaftsinitiative Zahnmedizin. Nur wohlhabende Studierende könnten sich dann private Alternativen leisten. Derweil warnt die Berliner Zahnärztekammer vor einem drohenden Versorgungsengpass. Schon jetzt fehlen Nachfolger für Zahnarztpraxen in mehreren Bezirken.
Die Charité begründet ihre Entscheidung mit finanziellen Zwängen. Der Fachbereich sei unterfinanziert und die Lehr- und Behandlungsräume sanierungsbedürftig. Beim Besuch der Zahnklinik fallen mir die veralteten Behandlungsstühle sofort auf. Ein Modernisierungsstau ist unübersehbar.
Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) versprach nun, mit allen Beteiligten nach Lösungen zu suchen. Die Zeit drängt. Eine Online-Petition hat bereits über 10.000 Unterschriften gesammelt. Der Ausgang dieser Debatte wird entscheiden, ob Berlin als Ausbildungsstandort für Zahnmedizin eine Zukunft hat oder ob künftig vor allem private Bildungsträger diese Lücke füllen werden.