Im ehrwürdigen Rudolf-Harbig-Stadion herrschte gestern Abend eine Mischung aus Enttäuschung und verhaltener Hoffnung. Dynamo Dresden musste sich mit einem 1:1 gegen die SV Elversberg begnügen, obwohl der Siegtreffer in der Nachspielzeit zum Greifen nah schien. Mit nun 43 Punkten bleiben die Sachsen im oberen Tabellendrittel der 3. Liga verankert, während der Aufstiegskampf weiter an Intensität gewinnt.
Das Spiel entwickelte sich von Beginn an zu einem zähen Schlagabtausch. Dresdens Trainer Markus Anfang hatte seine Mannschaft taktisch gut eingestellt, besonders die Flügelzonen wurden aggressiv bespielt. «Wir wollten heute mutig nach vorne spielen und haben das phasenweise auch gut umgesetzt», erklärte Kapitän Stefan Kutschke nach dem Spiel. Nach dem Führungstreffer durch Jakob Lemmer in der 37. Minute schien der Plan aufzugehen. Die schwarzgelbe Fankurve explodierte förmlich.
Doch die Gäste aus dem Saarland zeigten, warum sie zu den Überraschungsteams der Saison zählen. Mit strukturiertem Aufbauspiel setzten sie Dresden immer wieder unter Druck. Der Ausgleich durch Luca Schnellbacher in der 58. Minute kam nicht unverdient. Von meinem Platz an der Seitenlinie war deutlich zu sehen, wie die Dynamiker in dieser Phase den Zugriff verloren. Die letzten zehn Minuten wurden dann nochmals zum Kraftakt. Niklas Hauptmanns Lattenschuss in der 89. Minute ließ das Stadion beben – doch es sollte nicht sein.
Für Dynamo bedeutet dieses Unentschieden einen kleinen Dämpfer im Aufstiegsrennen. Dennoch bleibt die Mannschaft in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. «Wir nehmen den Punkt mit und blicken nach vorn», betonte Trainer Anfang. In den kommenden Wochen warten richtungsweisende Duelle. Die Dresdner Fußballseele träumt weiter vom Aufstieg – und das Rudolf-Harbig-Stadion wird wieder beben, wenn es darum geht, diesen Traum zu verwirklichen.