Article – Die Achterbahnfahrt im Signal Iduna Park hallt nach. Beim wilden 4:4 gegen Mainz offenbarte Borussia Dortmund erneut seine defensive Achillesferse. Nach anfänglicher 3:0-Führung brachen alle Dämme. Besonders auffällig: Der BVB kassierte bereits 31 Gegentore in 24 Bundesligaspielen – deutlich mehr als die Konkurrenz im oberen Tabellendrittel.
«Wir müssen auch mal ein bisschen dreckiger spielen und die Null halten», kritisierte Torhüter Gregor Kobel sichtlich frustriert nach Abpfiff. Der Schweizer Schlussmann, der trotz vier Gegentoren noch zu den besseren Dortmundern zählte, legte den Finger in die Wunde: «Das reicht einfach nicht. Wenn du 3:0 führst, musst du das Ding nach Hause bringen.» Die Körpersprache des 26-Jährigen sprach Bände – er wirkte regelrecht verzweifelt über die wiederkehrenden Defensivprobleme.
Besonders besorgniserregend: Die Instabilität tritt systemübergreifend auf. Ob Dreier- oder Viererkette, die Balance fehlt. Trainer Edin Terzić versuchte während der Partie mehrfach, taktisch gegenzusteuern, doch die Mainzer fanden immer wieder Räume. «Wir verteidigen nicht als Mannschaft», analysierte Ex-BVB-Profi Nuri Şahin am Sky-Mikrofon. «Da fehlt die komplette Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen.»
Mit Blick auf das anstehende Champions-League-Rückspiel gegen PSV Eindhoven eine alarmierende Entwicklung. Denn während die Offensive um Nationalstürmer Niclas Füllkrug verlässlich liefert, bleibt die Defensive das Sorgenkind. Die Frage, die sich jeder BVB-Fan stellt: Kann eine Mannschaft mit solchen Defensivproblemen wirklich große Titel gewinnen?