Die Situation für Radfahrer in Hamburg bleibt gefährlich, wie ein schwerer Unfall am Dienstagnachmittag in Bahrenfeld zeigt. Ein 62-jähriger Radfahrer wurde lebensgefährlich verletzt, als ein Autofahrer unachtsam seine Tür öffnete. Laut Polizeistatistik ereigneten sich im vergangenen Jahr über 200 solcher «Dooring»-Unfälle im Stadtgebiet.
Der Vorfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr auf der Bahrenfelder Chaussee. Der Radfahrer war auf dem Radweg unterwegs, als ein 58-jähriger Autofahrer ohne Blick in den Seitenspiegel seine Fahrertür öffnete. «Dieser Unfalltyp gehört zu den häufigsten und gefährlichsten für Radfahrer in unserer Stadt», erklärt Klaus Weber vom ADFC Hamburg. Der Radler prallte gegen die Tür und stürzte schwer. Besonders erschreckend: Trotz Helm erlitt er schwerste Kopfverletzungen.
Als ich heute Morgen die Unfallstelle passierte, hatte die Polizei bereits Markierungen auf der Straße angebracht. Die fehlende bauliche Trennung zwischen parkenden Autos und Radweg ist hier wie an vielen Stellen in Hamburg ein Sicherheitsproblem.
Der Vorfall heizt die Debatte um sichere Radwege in Hamburg weiter an. Die Verkehrsbehörde prüft nun, ob an der Unfallstelle bauliche Veränderungen nötig sind. Ein Meter Abstand zwischen Auto und Radfahrer könnte Leben retten – doch im dichten Hamburger Straßennetz bleibt das oft Wunschdenken.