In Berlin tritt die industrielle Vergangenheit wieder in den Vordergrund – auf zwei Rädern. Die neue Fahrradroute «Elektropolis» führt Besucher durch Berlins einst pulsierende Industriegebiete in Oberschöneweide und Schöneweide. Laut Tourismusverband Berlin erlebten geführte Industriekulturtouren im letzten Jahr einen Zuwachs von 23 Prozent.
Die 15 Kilometer lange Route verbindet historische Fabriken mit modernen Kreativzentren. An der ehemaligen AEG-Fabrik, wo einst tausende Arbeiter Elektrogeräte fertigten, erzählt Tourguide Martina Weber: «Hier schlug das industrielle Herz Berlins. Was Silicon Valley heute ist, war Elektropolis damals für die Welt.»
Besonders beeindruckend sind die restaurierten Backsteinfassaden der Industriehallen, die heute Kunstateliers und Start-ups beherbergen. Die Kontraste zwischen Verfall und Erneuerung prägen diese Ecke Berlins wie keine andere. Als regelmäßige Besucherin fasziniert mich, wie lebendig die Geschichte hier noch ist.
Ein Highlight ist der Stopp am Industriesalon Schöneweide, wo Zeitzeugen persönliche Geschichten teilen. Die Tour schlägt eine spannende Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Wie Bezirksstadtrat Rainer Schmidt betont: «Diese Route zeigt, dass Industriekultur nicht nur Geschichte bewahrt, sondern auch neue Impulse für die Stadtentwicklung gibt.» Interessierte finden weitere Informationen beim Tourismusverband Berlin.