Die türkische Fanwelle hat Frankfurt gestern Abend überflutet. Tausende Galatasaray-Anhänger verwandelten die Mainmetropole in ein rot-gelbes Farbenmeer vor dem Europa-League-Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Schätzungen zufolge reisten über 20.000 Fans aus ganz Deutschland und Europa an.
In der Innenstadt herrschte Ausnahmezustand. Vom Römerberg bis zur Hauptwache zogen lautstarke Fangruppen mit Fahnen und Pyrotechnik durch die Straßen. «Wir haben mit vielen Fans gerechnet, aber diese Dimension übertrifft alle Erwartungen», erklärte ein Sprecher der Frankfurter Polizei. Die Beamten waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, die Stimmung blieb jedoch überwiegend friedlich.
Am Hauptbahnhof traf ich auf Emre, der extra aus München angereist war: «Galatasaray ist mehr als ein Verein, es ist unsere Identität. Wir wollen zeigen, dass wir überall zuhause sind.» Die Eintracht-Fans reagierten mit Respekt. Viele Lokale stellten sich auf die Gäste ein und boten türkische Spezialitäten an.
Frankfurts Gastronomen freuten sich über volle Kassen. Der Einzelhandel meldete einen spürbaren Umsatzanstieg. Für die Stadt bedeutet das internationale Fußballfest einen wirtschaftlichen Impuls mitten in der Herbstsaison. Die besondere Stimmung zeigt wieder einmal: Fußball verbindet über alle kulturellen Grenzen hinweg.