Article – Rentner Peter Bartel (70) hat gestern den Berlin-Marathon als Letzter beendet – nach über acht Stunden und trotz Knieprothese. «Aufgeben ist keine Option», sagte der Berliner, der seit 2005 mit künstlichem Kniegelenk lebt. Rund 48.000 Läufer waren bereits im Ziel, als Bartel unter Applaus die Strecke vollendete.
Seine Geschichte bewegt die Hauptstadt. Nach einem Skiunfall erhielt Bartel eine Knieprothese und bekam vom Arzt gesagt, er würde nie wieder laufen können. Doch der ehemalige Ingenieur begann mit kleinen Schritten, steigerte sich langsam und nahm schließlich an seinem ersten Marathon teil. «Die Menschen am Streckenrand haben mich durchgetragen», erzählt Bartel gerührt. Seine Taktik: langsam und gleichmäßig. Ein Sanitäter begleitete ihn sicherheitshalber die letzten Kilometer. Besonders beeindruckt zeigten sich die Veranstalter vom Durchhaltevermögen des Rentners. «Peter ist ein lebendes Beispiel dafür, dass Alter nur eine Zahl ist», so Rennleiter Mark Schmidt.
Die Berliner Seniorensportgruppe, der Bartel angehört, verzeichnet seit seinem Erfolg deutlich mehr Anfragen. Für den nächsten Marathon hat er bereits neue Ziele: «Diesmal will ich unter acht Stunden bleiben.» Bartel zeigt, dass manchmal gerade der letzte Platz der größte Sieg sein kann.