Es ist ein Samstagmorgen, und der BER steht still. Nicht wegen eines Streiks oder technischer Pannen, sondern durch gezielte Cyberattacken. Passagiere stehen ratlos vor analogen Anzeigetafeln, während das Personal hektisch improvisiert. Was wie eine Szene aus einem Techno-Thriller klingt, ist seit heute bittere Realität an den Flughäfen Berlin und Brüssel.
Die digitale Infrastruktur beider Airports wurde durch einen massiven IT-Angriff lahmgelegt. Sicherheitsexperten sprechen von einer «DDoS-Attacke«, bei der Server mit Anfragen überflutet werden. Besonders betroffen sind Check-in-Systeme und Gepäckabfertigung. «Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung und bitten um Geduld», erklärte eine BER-Sprecherin am Vormittag. Fluggäste werden gebeten, sich bei ihren Airlines zu informieren und mehr Zeit einzuplanen.
Gestern noch saß ich selbst in einer Maschine nach München, alles lief reibungslos. Heute wäre das undenkbar. Der Kontrast zeigt unsere Abhängigkeit von funktionierenden IT-Systemen. Besonders brisant: Die Attacke trifft die Airports zu Beginn der Herbstferien in Berlin. Tausende Familien müssen ihre Reisepläne spontan umstellen oder stundenlange Verzögerungen in Kauf nehmen.
Der Angriff wirft ein Schlaglicht auf die Verwundbarkeit kritischer Infrastruktur. In einer Zeit, wo selbst Flughäfen durch einige Tastaturanschläge lahmgelegt werden können, müssen wir uns fragen: Wie schützen wir uns vor der dunklen Seite unserer vernetzten Welt? Die Antwort darauf bleibt heute so offen wie die Frage, wann der Flugbetrieb wieder normal läuft.