Bei einer brutalen Auseinandersetzung am Essener Hauptbahnhof wurde gestern Abend eine 30-jährige Frau durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Die Polizei konnte einen 33-jährigen Tatverdächtigen noch am Tatort festnehmen. Nach Angaben der Bundespolizei Essen ist die Zahl der Gewaltdelikte am Hauptbahnhof im letzten Jahr um fast 15 Prozent gestiegen.
Der Vorfall ereignete sich gegen 21:30 Uhr auf dem nördlichen Bahnhofsvorplatz. Nach ersten Ermittlungen waren beide Personen miteinander bekannt und gerieten in einen heftigen Streit, der eskalierte. «Die Frau schwebt weiterhin in Lebensgefahr, die Ärzte kämpfen um ihr Leben», erklärte Polizeisprecherin Andrea Weber. Zeugen alarmierten sofort den Notruf, was ein schnelles Eingreifen ermöglichte.
Wie ich selbst beobachten konnte, verstärkten die Beamten heute ihre Präsenz rund um den Hauptbahnhof. Die Polizei richtete eine Mordkommission ein und ermittelt nun wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Der Tatverdächtige wurde dem Haftrichter vorgeführt.
Die Tat sorgt für Verunsicherung bei Pendlern und Anwohnern. Die Stadt Essen kündigte an, das Sicherheitskonzept rund um den Hauptbahnhof zu überprüfen. Die Diskussion um mehr Videoüberwachung und Polizeipräsenz an Bahnhöfen im Ruhrgebiet bekommt durch diesen Vorfall neue Brisanz. Was wir als Stadtgesellschaft brauchen, ist nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Aufmerksamkeit füreinander.