Die Tage der Entscheidung stehen bevor. In den Rathäusern von Potsdam und Frankfurt (Oder) werden bald neue Gesichter die Geschicke lenken. Nach dem ersten Wahlgang am 8. September bleibt es spannend. Nun müssen die Bürgerinnen und Bürger nochmals an die Urnen treten.
In Potsdam treten der parteilose Amtsinhaber Mike Schubert und SPD-Kandidat Hanno Beelitz gegeneinander an. Schubert erzielte im ersten Durchgang 32,7 Prozent. Sein Herausforderer lag mit 27 Prozent knapp dahinter. Die Potsdamer Bevölkerung hat am 22. September die Wahl zwischen Kontinuität und einem Neuanfang.
In Frankfurt (Oder) ist das Rennen noch enger. Dort kämpfen der parteilose René Wilke und SPD-Kandidat Stephan Wende um das Amt. Mit 33,9 Prozent für Wilke und 31 Prozent für Wende liegen beide fast gleichauf. «Jetzt geht es darum, auch die Wähler zu erreichen, die beim ersten Mal nicht dabei waren», erklärt Politikwissenschaftler Marcel Lewandowsky von der Universität Potsdam.
Gestern war ich in der Potsdamer Innenstadt unterwegs. Überall sieht man Wahlplakate und Menschen diskutieren an Marktständen. Eine ältere Dame erzählte mir: «Ich wähle zum ersten Mal taktisch. Nicht den, der mir am sympathischsten ist, sondern den, der besser regieren kann.«
Die Stichwahlen fallen in eine Zeit wachsender politischer Polarisierung. Die Ergebnisse werden nicht nur für die Städte wichtig sein. Sie könnten auch Signalwirkung für kommende Landtagswahlen haben. Die Menschen in beiden Städten stehen vor einer wichtigen Entscheidung, die ihre Zukunft prägen wird.