Als ich heute am Hamburger Hauptbahnhof ankam, bot sich ein Bild der Frustration. Dutzende Reisende blickten ratlos auf die Anzeigetafeln. Der Grund: Zahlreiche ICE-Verbindungen zwischen Hamburg und Berlin fallen aus. Eine technische Störung an der Strecke legt seit den frühen Morgenstunden den Fernverkehr teilweise lahm.
«Die Situation ist momentan sehr angespannt», erklärt Bahnsprecherin Lisa Müller vor Ort. «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung des Problems und bitten alle Reisenden um Geduld.» Die Deutsche Bahn empfiehlt, geplante Reisen auf dieser Strecke wenn möglich zu verschieben. Alternativ werden Regionalzüge eingesetzt, die allerdings deutlich länger unterwegs sind.
An den Informationsschaltern bilden sich lange Schlangen. Eine junge Familie mit zwei Kindern und Koffern steht ratlos daneben. «Wir wollten eigentlich einen Tagesausflug nach Berlin machen», erzählt mir der Vater enttäuscht. Ich selbst hatte vor zwei Wochen ein ähnliches Erlebnis auf dieser Strecke – damals wegen eines Unwetters.
Die Störung trifft besonders hart, da die Verbindung Hamburg-Berlin zu den meistgenutzten Fernverkehrsrouten Deutschlands zählt. Mit über 17.000 Reisenden täglich ist sie eine zentrale Achse im Bahnnetz. Wann der Betrieb wieder normal läuft, bleibt vorerst unklar.
In solchen Momenten zeigt sich die Abhängigkeit unserer mobilen Gesellschaft von funktionierender Infrastruktur. Während einige genervt auf ihre Smartphones starren, suchen andere bereits nach Mitfahrgelegenheiten. Berlin rückt heute für viele in weite Ferne.