Die Frankfurter Innenstadt stand heute im Zeichen eines erschütternden Gerichtsurteils. Das Landgericht Frankfurt verurteilte einen 46-jährigen Bundespolizisten wegen Mordes an seiner früheren Lebensgefährtin zu lebenslanger Haft. Der Fall hat in den vergangenen Monaten die gesamte Mainmetropole bewegt, besonders weil jährlich etwa 120 Frauen in Deutschland durch Partnerschaftsgewalt ums Leben kommen.
Der Beamte hatte die 40-jährige Frau im März 2023 in ihrer Wohnung im Stadtteil Sachsenhausen mit 17 Messerstichen getötet. Das Gericht sah niedere Beweggründe und Heimtücke als erwiesen an. «Der Angeklagte konnte die Trennung nicht akzeptieren und wollte Kontrolle über das Leben der Frau behalten», erklärte die vorsitzende Richterin in ihrer Urteilsbegründung. Die Gewalttat geschah nur wenige Tage nach einer polizeilichen Gefährderansprache.
Besonders erschwerend wertete das Gericht, dass der Täter als Polizeibeamter mit dem Gewaltschutzgesetz vertraut war. Frankfurts Frauendezernentin Rosemarie Weber fordert nun verstärkte Präventionsmaßnahmen: «Wir müssen Warnsignale frühzeitiger erkennen und Schutzmöglichkeiten ausbauen.» In der Stadt herrscht spürbare Betroffenheit.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidigung kündigte bereits Revision an. Der Fall zeigt einmal mehr die Dringlichkeit, mit der unser Gemeinwesen gegen häusliche Gewalt vorgehen muss. Was als Beziehungsdrama beginnt, endet zu oft tödlich.