Artikel – Die Sanierung des Münchner Olympiadachs wird für die Stadt zur Kostenfalle. 300 Millionen Euro muss die Landeshauptstadt für die dringend nötige Renovierung des Wahrzeichens bereitstellen. Das bekannte Zeltdach, Symbol der Sommerspiele 1972, zeigt nach über 50 Jahren deutliche Alterungserscheinungen.
«Das Olympiadach ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern Teil unserer Stadtidentität», erklärt Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer. Die filigrane Dachkonstruktion aus Acrylglas und Stahlseilen leidet unter Materialermüdung und Witterungsschäden. Besonders die Seilverbindungen bereiten Sorgen. Als regelmäßige Besucherin der Konzerte am Olympiasee fällt mir auf, wie sehr das einstige strahlende Weiß mittlerweile vergilbt ist.
Die Arbeiten sollen 2024 beginnen und mindestens fünf Jahre dauern. Das Olympiagelände bleibt während der Sanierung teilweise zugänglich. Experten der TU München begleiten das Projekt wissenschaftlich. Der Denkmalschutz stellt besondere Anforderungen, denn das originale Erscheinungsbild muss erhalten bleiben.
Für die Münchner bedeutet die Sanierung eine Investition in die Zukunft ihres «fünften Jahreszeits«. Die Stadt hofft auf Unterstützung vom Freistaat. Am Ende soll das Olympiadach wieder in altem Glanz erstrahlen – ein teurer, aber notwendiger Kraftakt für Münchens spektakulärste Silhouette.