Article – Die Dresdner Elbtal-Kelterei erlebt dieses Jahr einen regelrechten Ansturm. Über 500 Tonnen Äpfel wurden bereits angeliefert – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Lange Schlangen von Gartenbesitzern mit prall gefüllten Säcken prägen seit Wochen das Bild vor dem Betrieb in Pieschen.
«Wir arbeiten am absoluten Limit», erklärt Betriebsleiter Thomas Weber. Seine Mitarbeiter schuften in zwei Schichten, um die Apfelmassen zu bewältigen. Der warme Frühling und ausreichend Regen im Sommer haben für eine Rekordernte gesorgt. Besonders die alten Streuobstwiesen rund um Dresden liefern dieses Jahr außergewöhnlich viel Obst. Wer sein Obst noch abgeben will, muss mit Wartezeiten rechnen. «Manche stehen zwei Stunden an, aber die Stimmung bleibt gut», bemerkt Weber.
Die Kelterei zahlt pro Kilogramm 30 Cent oder tauscht gegen fertigen Saft. Viele nutzen die zweite Option. Auch die städtischen Sammelstellen in Loschwitz und Blasewitz platzen aus allen Nähten. Der Umweltverein «Grünes Dresden» organisiert deshalb zusätzliche Sammelaktionen in den Stadtteilen. «Die Menge überfordert viele Hobbygärtner», sagt Vereinssprecherin Claudia Hempel. «Aber wegwerfen wäre schade.»
Ab November soll der frische «Dresdner Goldschatz» dann in den Regalen stehen. Der Saftvorrat wird die Stadt vermutlich bis zur nächsten Saison versorgen können.