In der Hansestadt Hamburg bereitet sich die Bundeswehr auf einen möglichen NATO-Ernstfall vor. Seit gestern trainieren rund 200 Soldaten verschiedene Szenarien zur Verteidigung der NATO-Ostgrenze. Diese Großübung ist die erste ihrer Art in Hamburg seit über zehn Jahren und verdeutlicht die gestiegene Bedrohungslage in Europa.
Der Übungseinsatz findet unter realistischen Bedingungen statt, wobei Transportrouten für schweres Militärgerät durch die Stadt getestet werden. «Wir müssen vorbereitet sein, unsere Verbündeten im Baltikum schnell zu unterstützen», erklärt Oberstleutnant Michael Weber, Leiter der Übung. Die Bundeswehr koordiniert dabei eng mit Hamburger Behörden, um Verkehrsbeeinträchtigungen zu minimieren.
Besonders auffällig waren die Panzerkolonnen am Hafen, die für viele Hamburger ein ungewohnter Anblick sind. Als langjährige Berichterstatterin in der Stadt habe ich selten eine solch umfangreiche militärische Präsenz im Stadtbild erlebt. Die Übung zeigt, wie ernst die Bundeswehr die aktuelle Sicherheitslage nimmt.
Für die Bevölkerung bleibt der Übungsbetrieb weitgehend im Hintergrund. Hamburgs Innensenator betonte: «Die Sicherheit der Bürger ist gewährleistet.» Die Übung läuft noch bis zum Wochenende. Sie verdeutlicht, dass die Verteidigung Europas auch in unseren Städten beginnt.