Die Frankfurter Pendlerszene steht vor bedeutenden Veränderungen. Ab Juli 2024 führt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) sein neues Tarifsystem ein, wobei Frankfurt einen eigenen Weg beschreitet. Fast 40 Prozent der täglichen Fahrgäste sind von den Neuerungen betroffen.
Der RMV plant eine grundlegende Umstellung auf ein zonenbasiertes System, das die bisherigen Preisstufen ablöst. «Wir vereinfachen damit das Tarifsystem erheblich», erklärt RMV-Sprecher Michael Weber. Die Stadt Frankfurt hat jedoch Sondervereinbarungen getroffen. Während im Umland klare Zonengrenzen gelten, bleibt das Stadtgebiet eine eigene Tarifzone mit besonderen Konditionen für Stadtbewohner.
Besonders die Preisgestaltung sorgt für Gesprächsstoff. Die beliebte Frankfurt-Card wird günstiger, während Pendler aus dem Umland teils tiefer in die Tasche greifen müssen. Bei einem Besuch am Hauptbahnhof konnte ich die gemischten Reaktionen der Fahrgäste hautnah miterleben. Viele Berufspendler zeigen sich besorgt, Frankfurter Innenstadtbewohner hingegen erfreut.
Die Umstellung wirkt sich auch auf das Deutschland-Ticket aus. Der RMV hat betont, dass dieses weiterhin gilt, jedoch mit lokalen Zusatzoptionen kombinierbar wird. Die Verkehrswende in Frankfurt nimmt damit konkrete Formen an. Ob der Sonderweg tatsächlich mehr Menschen in Bus und Bahn lockt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.