In Nordrhein-Westfalen entscheiden heute über 3,8 Millionen Wähler in 26 Kommunen über ihre künftigen Oberbürgermeister und Landräte. Besonders spannend wird es in Köln, wo Amtsinhaberin Henriette Reker gegen Andreas Kossiski (SPD) antritt. Die Wahlbeteiligung bei der ersten Runde lag bei nur 43 Prozent – ein deutliches Zeichen für Politikverdrossenheit.
Im Ruhrgebiet stehen wichtige Entscheidungen an. In Dortmund kämpft Thomas Westphal (SPD) um seine Wiederwahl gegen Andreas Hollstein (CDU). Experten erwarten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. «Die Stichwahlen sind oft unberechenbarer als die Hauptwahlen», erklärt Politikwissenschaftler Martin Schmidt von der Universität Duisburg-Essen. In Essen tritt Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) gegen Sören Link (SPD) an.
Vor den Wahllokalen in meinem Viertel in Bochum stehen heute mehr Menschen als beim ersten Wahlgang. Die Stimmung wirkt angespannter. In kleineren Städten wie Lüdenscheid und Wesel geht es ebenso um wichtige Weichenstellungen. Die Ergebnisse werden ab 18 Uhr erwartet.
Die heutigen Entscheidungen prägen die kommunalpolitische Landschaft für die kommenden Jahre. Besonders die Themen Wohnungsbau, Verkehr und Klimaschutz stehen im Fokus der Wähler. Was heute entschieden wird, bestimmt das Leben vor unserer Haustür für die nächsten Jahre – eine Erinnerung daran, dass Kommunalpolitik oft greifbarer ist als große Bundesthemen.