Article – Der zweite Anlauf an den Wahlurnen: Heute entscheidet sich in 147 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden, wer künftig das Bürgermeisteramt oder den Landratsposten bekleidet. Zwei Wochen nach der eigentlichen Kommunalwahl treten die Kandidaten in Stichwahlen gegeneinander an, die im ersten Durchgang keine absolute Mehrheit erreichen konnten. In meiner Heimatstadt Köln verfolge ich besonders gespannt den Zweikampf zwischen Henriette Reker und Andreas Kossiski.
Die Wahllokale sind seit acht Uhr geöffnet und schließen um 18 Uhr. Bereits jetzt zeichnet sich eine geringere Beteiligung als beim ersten Wahlgang ab. «Die Stichwahlen fallen leider oft unter dem Radar der Wählerschaft, obwohl hier die eigentliche Entscheidung fällt», erklärt Politikwissenschaftlerin Prof. Ulrike Meyer von der Universität Düsseldorf. Dabei geht es um wichtige kommunalpolitische Weichenstellungen in den kommenden Jahren.
Besonders spannend wird es in Düsseldorf, wo sich der CDU-Amtsinhaber Stephan Keller und SPD-Herausforderer Markus Raub ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Ich erinnere mich noch gut an die Überraschung vor fünf Jahren, als Keller den damaligen SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel ablöste. In Dortmund kämpft Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) um seine Wiederwahl gegen den CDU-Kandidaten Andreas Hollstein.
Die Ergebnisse werden voraussichtlich am späten Abend feststehen. Sie werden die kommunalpolitische Landschaft in Nordrhein-Westfalen für die kommenden Jahre prägen. Für mich sind diese lokalen Entscheidungen mindestens so wichtig wie Bundestags- oder Landtagswahlen, denn hier werden die Weichen für unseren direkten Lebensraum gestellt.