Ein beispielloser Sicherheitsstreit überschattet das Münchner Oktoberfest. Die Stadtbehörden haben gestern erstmals eine temporäre Geländesperrung für das kommende Oktoberfest 2025 angekündigt. Nach den Überfüllungsproblemen der letzten Wiesn, bei der rund 25.000 Besucher gleichzeitig die Haupteingänge stürmten, sollen neue Zugangskontrollen eingeführt werden.
Die geplanten Maßnahmen haben in der Münchner Gastronomieszene heftige Reaktionen ausgelöst. «Wir verstehen die Sicherheitsbedenken, aber eine komplette Sperrung würde uns wirtschaftlich hart treffen», erklärt Anton Meier vom Bayerischen Gastronomieverband. Besonders die vorgesehene elektronische Besucherzählung mittels Sensoren an den Eingängen sorgt für Diskussionen. Wer die Theresienwiese betreten will, muss möglicherweise künftig Wartezeiten in Kauf nehmen. Bei meinem Rundgang über das diesjährige Festgelände war die Anspannung unter den Schaustellern bereits spürbar. Viele befürchten Umsatzeinbußen durch die geplanten Zugangsbeschränkungen.
Oberbürgermeister Dieter Reiter verteidigt die Pläne: «Die Sicherheit unserer Gäste hat oberste Priorität. Die Bilder der überfüllten Gänge vom letzten Jahr dürfen sich nicht wiederholen.» Eine Entscheidung über das endgültige Sicherheitskonzept wird für Dezember erwartet. Die Diskussion zeigt, wie München um den richtigen Weg ringt, Tradition zu bewahren und gleichzeitig Massenveranstaltungen sicher zu gestalten.