Article – Die traditionelle Eröffnung des 177. Cannstatter Volksfests wurde gestern von unerwarteten Zwischenfällen überschattet. Etwa 15 Tierrechtsaktivisten störten den historischen Festzug durch die Stuttgarter Innenstadt. Nach Polizeiangaben kam es zu kurzzeitigen Unterbrechungen, als die Demonstranten versuchten, den Umzug zu blockieren.
«Diese Veranstaltung steht für eine veraltete Tradition, die Tierquälerei normalisiert», erklärte Sprecherin Lisa Mayer von der Gruppe «Tierrechte Stuttgart». Die Aktivisten kritisierten besonders die Beteiligung von Pferden und anderen Tieren am Umzug. Trotz des Protests setzte sich der Festzug nach kurzen Verzögerungen fort. Die meisten der rund 30.000 Zuschauer nahmen die Störung gelassen hin. Wie ich vor Ort beobachten konnte, reagierten einige Festbesucher sogar mit Verständnis für das Anliegen der Aktivisten. Polizeisprecher Markus Weber betonte: «Wir haben die Situation schnell unter Kontrolle gebracht und dabei auf Deeskalation gesetzt.»
Für die kommenden Festtage hat die Veranstaltungsleitung bereits verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Das Volksfest läuft noch bis zum 13. Oktober und erwartet wieder rund vier Millionen Besucher. Die Debatte um Tierwohl bei traditionellen Volksfesten dürfte weitergehen – ein Spiegelbild des wachsenden Bewusstseins für Tierrechte in unserer Gesellschaft.