Die britische Rundfunkanstalt BBC plant eine neue Dokumentation über David Bowies Zeit in Berlin. Der legendäre Musiker lebte von 1976 bis 1979 in Schöneberg, wo er einige seiner innovativsten Alben aufnahm. Fast jeder zweite Berliner kennt heute noch die Hausnummer 155 in der Hauptstraße – Bowies damaliges Zuhause.
Während seiner Berliner Jahre entstanden die drei Alben «Low», «Heroes» und «Lodgers», die heute als Berlin-Trilogie bekannt sind. «Bowie kam nach Berlin, um dem Kokainkonsum und dem Ruhm in Los Angeles zu entfliehen», erklärt Musikexperte Thomas Schnabel vom Berliner Kulturradio. Die Stadt bot ihm die nötige Anonymität und kreative Freiheit. Zwischen Kneipengängen im «Chez Romy Haag» und Spaziergängen am Landwehrkanal fand der Brite neue Inspiration. Besonders die geteilte Stadt mit ihrer rauen Atmosphäre prägte seinen Sound. Man hört Berlin in jedem Ton dieser Alben – düster, elektronisch, experimentell.
Die BBC-Dokumentation soll Bowies Wandlung vom Glamrock-Star zum ernsten Künstler beleuchten. Zeitzeugen und bisher unveröffentlichtes Material werden Teil des Films sein, der 2025 erscheinen soll. Bowies Berlin-Jahre haben nicht nur seine Karriere verändert, sondern auch die Musikgeschichte. Sein Vermächtnis lebt in den Straßen Schönebergs weiter.