Nach dem verheerenden Brand in einem Mehrfamilienhaus in Berlin-Marzahn, bei dem zwei Menschen starben, gibt es jetzt eine überraschende Wendung. Die Polizei nahm einen Tatverdächtigen in Polen fest. Die Ermittler gehen inzwischen von Brandstiftung und Mord aus, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 5. Mai in der Allee der Kosmonauten. Ein Feuer brach im dritten Stock aus und breitete sich rasch aus. Die Feuerwehr rückte mit 60 Einsatzkräften an, doch für zwei Bewohner kam jede Hilfe zu spät. «Die Indizien deuten klar auf vorsätzliche Brandstiftung hin», erklärte Oberstaatsanwalt Martin Steltner. Die Ermittlungen führten schnell zu einem konkreten Verdacht.
Der festgenommene Mann war offenbar nach Polen geflohen. Die internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden ermöglichte seine Festnahme in Stettin. Nachbarn beschreiben den Tatverdächtigen als zurückgezogen. Eine Anwohnerin berichtet: «Wir sind alle erschüttert. Man denkt immer, so etwas passiert woanders, nicht in unserem Kiez.»
Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst unklar. Die Ermittlungen werden durch die Mordkommission fortgeführt. Ein Auslieferungsverfahren wurde bereits eingeleitet. Der Fall zeigt, wie schnell alltägliche Sicherheit im Wohngebiet zur Illusion werden kann. Für die Anwohner in Marzahn beginnt jetzt die schwierige Aufarbeitung des Geschehenen.