Wie ein Schlag in die Magengrube trifft die Nachricht den HSV: Mit Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis fehlten bereits zwei Schlüsselspieler. Nun gesellen sich Lukasz Poreba, Davie Selke, Silvan Hefti, Noah Katterbach, Immanuel Pherai sowie seit heute Ludovit Reis dazu. Die verletzte Liste wächst weiter, da auch Mohamed Omari (Kniestauchung) und Fabio Vieira (Schienbeinprellung) bis zur Winterpause ausfallen. Eine Statistik, die erschüttert: Steffen Baumgart muss aktuell auf neun Spieler verzichten.
Die Verletztenmisere trifft den HSV in einer kritischen Phase. Der Aufstiegsaspirant kämpft um Anschluss an die Tabellenspitze. «Diese Situation ist extrem bitter für uns», erklärt Baumgart. «Aber wir werden keine Ausreden suchen.» Besonders schwer wiegt der Ausfall von Omari. Der 22-jährige Innenverteidiger entwickelte sich zum defensiven Rückgrat. Seine Zweikampfstärke und Spieleröffnung werden schmerzlich fehlen. Bei Vieira tut der Zeitpunkt besonders weh. Der Arsenal-Leihspieler fand gerade seinen Rhythmus, erzielte zuletzt zwei Tore in drei Spielen. Die medizinische Abteilung arbeitet auf Hochtouren.
Im Volksparkstadion war die Stimmung gestern trotzdem kämpferisch. Ein junger Fan hielt ein Plakat: «Egal wer spielt – wir stehen hinter euch!» Baumgart wird nun improvisieren müssen. Sebastian Schonlau bekommt mehr Verantwortung in der Abwehr. Im Mittelfeld dürften Jungs aus der zweiten Reihe ihre Chance bekommen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der HSV genug Kadertiefe für den Aufstiegskampf hat. Die Winterpause und mögliche Verstärkungen rücken in den Fokus.