Das Münchner Oktoberfest erlebte heute einen Schockmoment. Nach einer Bombendrohung wurden zwei Festzelte vorübergehend geräumt. Die Polizei sperrte den Bereich um die Zelte «Schottenhamel» und «Paulaner» gegen 15 Uhr großräumig ab. Rund 3.000 Besucher mussten die Zelte verlassen und auf dem Festgelände warten.
«Die Sicherheit unserer Gäste steht an erster Stelle«, erklärte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner vor Ort. Die Drohung ging per E-Mail bei den Zeltbetreibern ein. Spezialkräfte durchsuchten beide Festzelte gründlich. Nach zwei Stunden gab die Polizei Entwarnung – nichts Verdächtiges gefunden. Die Zelte öffneten wieder, doch die Stimmung blieb gedämpft. Viele Tische blieben leer, obwohl die Kapelle im Schottenhamel tapfer weiterspielte. Beim Gang über die Wiesn fiel mir auf, wie viele Besucher verunsichert wirkten. Die übliche Ausgelassenheit wich einer spürbaren Anspannung, besonders bei Familien mit Kindern. Kriminalbeamte werten nun die Drohmail aus, um den Absender zu ermitteln.
Die Veranstalter reagierten besonnen. «Die bewährten Sicherheitskonzepte haben funktioniert», betonte Polizeisprecher Michael Fischer. Das Fest läuft bis 6. Oktober weiter. Der Vorfall erinnert daran, dass selbst Traditionsveranstaltungen nicht vor Bedrohungen gefeit sind. Die Münchner bleiben jedoch standhaft – morgen wird die Wiesn sicher wieder voller sein.