Die Wiesn 2024 könnte länger dauern als gewohnt. Nach der Sperrung des Oktoberfests am Sonntag wegen Überfüllung bringt der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband eine Verlängerung des Volksfestes ins Gespräch. Etwa 350.000 Menschen besuchten das Gelände am ersten Wochenende – deutlich mehr als erwartet.
Die temporäre Sperrung war ein Novum in der jüngeren Geschichte des Oktoberfests. «Eine Verlängerung würde den Besucherdruck entzerren und wäre wirtschaftlich sinnvoll», erklärt Thomas Geppert vom Gaststättenverband. Bereits jetzt sind Hotels und Gastronomie in München ausgebucht. Eine längere Wiesn könnte zusätzliche Einnahmen für die gebeutelte Branche bedeuten. Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner steht der Idee offen gegenüber, betont aber die organisatorischen Herausforderungen.
Wer am vergangenen Sonntag über die Theresienwiese schlenderte, spürte die besondere Anspannung. Als regelmäßige Beobachterin der Wiesn kann ich bestätigen: So voll war es zum Auftakt selten. Die Schausteller berichten von einem «traumhaften Start» trotz Regenwetters. Einige Festzelte erreichten bereits mittags ihre Kapazitätsgrenzen.
Eine Entscheidung über eine mögliche Verlängerung müsste der Stadtrat treffen. Für 2024 kommt diese Option zu spät, aber für kommende Jahre steht sie im Raum. Die Debatte zeigt: Das größte Volksfest der Welt stößt an seine Grenzen. Vielleicht braucht München neue Konzepte für seine beliebteste Tradition.